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In der Streitschlichtung (manchmal finden sie auch den englischen Begriff “Mediation“) geht man davon aus, dass die “Kontrahenten“ in der Lage sind, eigenverantwortlich ihre Konflikte zu lösen. Der Streitschlichter hat deshalb auch eine ganz andere Aufgabe als ein Richter. Es geht nicht darum herauszufinden, wer “die Wahrheit“ sagt, oder wer angefangen hat oder ob ein Tritt vors Schienbein schlimmer ist als ein Schlag gegen die Schulter. Ziel der Schlichtung ist, dass jeder Verantwortung für sein Handeln übernimmt, für die Gefühle und Empfindungen des Kontrahenten sensibilisiert wird und nach einer konstruktiven Lösung sucht.
Bei einem Schlichtungsgespräch „führt“ der Streitschlichter (oder Mediator) die Kontrahenten durch ein klar strukturiertes Gespräch. Er hilft ihnen, die Gesprächsregeln einzuhalten und gibt die einzelnen Schritte vor. Ein Streitschlichter ist gleichermaßen für beide Parteien da (“Allparteilichkeit“) und behandelt das Gespräch absolut vertraulich (“Schweigepflicht“). Er fragt auch ab, ob beide Parteien sich auf das Schlichtungsgespräch einlassen wollen (“Freiwilligkeit“).
Zur Streitschlichtung kommen häufig Schülerinnen und Schülern der Klasse 5 und 6, oft werden sie von ihren Klassenlehrern auf diese Möglichkeit hingewiesen. Meistens sind es zwei bis drei Kinder.
Wir führen aber auch Schlichtungen in größeren Gruppen durch, meistens schlichtet dann ein Lehrer mit einem Schüler/einer Schülerin gemeinsam.
Zusätzlich zu ihren “Schlichtungsdiensten“ betreuen unsere Streitschlichter auch die Klassen 5 und 6 als Klassenpaten. Am Anfang des Schuljahres sind sie bei den Einführungstagen dabei (und informieren aus Schülersicht über alles Wichtige). So haben die jüngeren Schüler direkte Ansprechpartner.
(Weitere Informationen zur Mediation und dem Konzept, nach dem wir unsere Schüler ausbilden, findet man unter www.tma.bensberg.de -> Projekte -> Streitschlichtung)
Die Schlichtungsgespräche laufen nach Terminabsprache in unserem Schlichtungsraum (Mittelstufentrakt) ab.
Zunächst schildern die Kontrahenten den Streit aus ihrer Sicht, dann werden über die Empfindungen und Gefühle in dieser Situation gesprochen und die eigenen Anteile bei diesem Streit benannt. Danach findet ein Rollenwechsel statt, bei dem jeder versucht, sich in den anderen hineinzuversetzen.
Nach dem “Rücktausch“ überlegen die Kontrahenten, was sie von dem anderen erwarten, damit der Streit geklärt wird, und was sie selber bereit sind dafür zu tun. Diese Vorschläge schreiben sie in aller Ruhe auf Karten auf und lesen sie sich anschließend gegenseitig vor.
Meistens ergänzen sich die Erwartungen und Bereitschaften, ansonsten gelingt es fast immer im Gespräch den Rest zu klären.
Diese Vereinbarungen und der Vorfall werden in einem Vertrag festgehalten. Ebenso wird ein Nachtreffen vereinbart, um zu überprüfen, ob die Vereinbarung gehalten hat oder ob noch weitere Gespräche nötig sind.